Dexcom G5 für meine Tochter

Traum vom Dexcom G5

Fast ein Jahr haben meine Tochter und ich drüber nachgedacht, ob wir ein Dexcom G5 wollen oder nicht. Das Probetragen war ein Erfolg, aber angesichts einer 9-tägigen Einweisung meiner Tochter zur Schulung und dem schwierigen Verhalten der Krankenkassen, zögerten wir. Und dann noch ein Knopf am Körper, meine Tochter wusste nicht so Recht.

Wir zögern

Vor über einem halben Jahr habe ich es beim Quartalstermin noch mal angesprochen, der Langzeitwert lag über 8,1. Wir sollten Tagebuch führen, an einer gesonderten Veranstaltung teilnehmen und ein Gespräch mit der Psychologin führen, um zu prüfen, ob unsere Erwartungen ans CGM nicht zu hoch sind.

Dexcom am Arm
Der erste Dexcom – Probetragen

Auch im Sommer will unsere Klinik nicht von der 2-wöchige Einweisung zur Schulung abweichen. Ausnahmen soll es nicht geben. Und außerdem kann es für uns schwierig mit der Beantragung werden, da der Langzeitwert mittlerweile wieder bei 7,4 lag. Ich gebe zu, ich war leicht genervt. Warum soll ein CGM nicht für uns in Fragen kommen, nur weil wir irgendwie einigermaßen über die Runden kommen. Und 2 Wochen Schulung. Ich schaff das nicht, ich will das Dexcom nicht auf Kosten meiner anderen Tochter, die dann 2 Wochen lang ohne mich und ihre Zwillingsschwester auskommen muss.  Ich höre mich um, andere Kliniken bieten Schulungen an, die  kürzer sind. Ich verdränge die Frage, wie ich das weiter klären soll. Ich versuche mit dem Diabetes und meinem pubertierenden Kind klar zu kommen. Irgendwie. Andere Probleme und Fragen drängen sich nach vorn.  Manchmal ist das einfach so. Das Leben treibt einen vor sich her.

Blitzentscheidung der Kasse

Nachdem mein Kind nun im November wieder einen Langzeitwert über 8 hatte, trotz redlicher Bemühungen, bat ich um die Verordnung eines Dexcoms. Ich will endlich, dass es für mein Kind leichter wird, einen stabilen Langzeitwert zu erlangen. Dieses Ringen um gute Werte setzt uns beide unter Druck. Wenigstens will ich testen, wie die Kasse auf die Verordnung des Dexcom reagiert.  Ich erwartete eine Marathon-Beantragung mit diversen Widersprüchen.

Anscheinend ändern sich die Bedingungen für die Verordnung eines Dexcoms derzeit monatlich. Jedenfalls war es schon nach drei Wochen klar, meine Tochter bekommt den Dexcom G5. Für 6 Monate. Jubel!

Tränen vor Glück

Als Töchterchen dies erfährt, bricht sie in Tränen aus, vor Glück. Aber jetzt das nächste Problem, es steht noch kein Termin für die Schulung fest. Unsere Klinik will auf ambulante Schulung umstellen, (wie soll man auch all die Kinder, die ein CGM bekommen, schulen, wenn man sie 2 Wochen dafür stationär aufnehmen will). Ein Termin steht nicht fest, vielleicht wird es März. Ziemlich blöd, wir könnten sofort in den Dexcom einsteigen, und dann hapert es an der Schulung. Von einen Dexcom-Berater bekomme ich den Tipp,auf jeden Fall in der Klinik schulen zu lassen. Grundsätzlich reicht es auch, wenn der Dexcom-Berater schult, aber es gab, so hörte ich, Fälle, bei denen die Kliniken dann keine Folgeverordnung ausgestellt haben sollen, weil die Schulung nicht im Krankenhaus stattfand. An einer Klinik im Nachbarort wird nur vier Tage geschult. Vielleicht ist das die Lösung? Aber einen Arztwechsel will ich nicht. Also warten? Wir haben uns noch nicht entschieden. Die andere Klinik macht einen guten Eindruck.

Keine Opfer mehr bringen

Also warte ich noch mal ab, was in den kommenden Tagen und Wochen seitens der bisherigen Klinik auf uns zu kommt. Nach 11 Jahren Diabetes bin ich es leid, Opfer zu bringen, zu warten oder Probleme zu lösen. Ich habe den dringenden Wunsch nach Einfachheit. Aber das ist wohl nicht möglich. Bis dahin tröste ich mich, dass es dank einer um 2 Einheiten angehobenen Basalrate wenigstens endlich besser läuft. Und freue mich auf eine ideale Blutzuckereinstellung durch das Dexcom, vielleicht dann im März.

(Und 1.000 Dank an unsere Krankenkasse für die Bewilligung)

3 Antworten auf „Dexcom G5 für meine Tochter“

  1. Liebe Zuckermutter,
    Als erstes sende ich eine virtuelle Umarmung und eine gehörige Portion Kraft zum Weitermachen. Das Leben als Diabetes-Mama ist ein Marathon, also echt. Dass ihr ein CGM-System bekommt find ich persönlich sehr gut und auch sehr hilfreich (mein Sohn trägt die minimed Pumpe von medtronic mit passendem CGM). Wir hatten übrigens zur Schulung einen Termin in Krankenhaus und einen Termin bei uns zuhause, der letztere war dann mit einer medtronic Mitarbeiterin. Zwei Wochen stationäre Schulung klingen für mich gelinde ausgedrückt sehr lang und kostenintensiv, aber nun gut, wenn da jeden Tag wichtige Erkenntnisse gewonnen werden…(erzählst du uns davon dann hier auf deinem Blogg?). Ich wünsche deiner Tochter, dass sie sich richtig wohl mit ihrem CGM fühlt, und dir dadurch mehr Sicherheit und ruhige Nächte. Und natürlich eine klasse Blutzuckereinstellung (der hba1c meines Sohnes schwankt seit CGM Nutzung zwischen 7,2 und 7.8. Das ist echt okay, weil er mit 4,5 Jahren halt noch recht jung ist. Uuuuund, weil seine superehrgeizige Mama langsam lernt, dass das CGM zwar ein Sicherheitsnetz ist, aber halt nicht alle Tücken des Diabetes auffangen kann?).
    Liebe Grüße
    Swantje

  2. Hi there!
    Kennt man. Hab meinen Diabetes seit 1969 und wir mussten noch gut „raten“, schätzen oder einfach Glück haben. Heute gibt es viele Hilfen, was es leichter (aber nicht schöner) macht. Als es Anfang der 80 die ersten Teststreifen und Lesegeräte gab, das war wie Weihnachten… in 2 Minuten wusste man Bescheid…heute sind die Geräte viel schneller und erleichtern die Therapie doch erheblich. Zu Pumpen kann ich nichts sagen, da es zu meiner Zeit als es losging noch nicht mal angedacht war. Man war froh dass das Insulin schon erfunden war…..und es Spritzen gab zum Auskochen….Ich finde ihr schlagt Euch echt gut. Nutzt alles was es gibt und wenn die Kasse wieder spinnt, vielleicht auf Freestyle Libre 2 umsteigen…einfach zu handeln und billiger, aber genau so zuverlässig… Es wird nicht Besser…aber leichter! Alles Gute und viele Grüße Marion

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