Chill your live!
Plötzlich ist sie vorbei, die Zeit, in der mein Kind vorm Haus über die Außenanlage unseres Wohnkomplexes sauste, Fangen oder freiwillig Fußball spielte. Klar, mein Kind hat ein sportliches Hobby, aber sonst ist Chillen angesagt.
Gefühlte 75 % der freien Zeit liegt meine Tochter herum, wenn es geht, wird die Zeit mit Daddelspielen und Youtube-Videos totgeschlagen. Schon Eltern von gesunden Kindern verzweifeln an dieser Teeny-Faulheit.
Klar, dass ein solches Abgehänge bei uns regelmäßig zu Streit führt, dabei geht es nicht nur um das Gedaddel auf dem Tablet, sondern um das leidige Thema Blutzuckerwerte.
Blutzucker-Streit
Die Basalrate meiner Tochter ist für einen Mittelwert von ausgewogener Aktivität eingestellt. Mehr Bewegung peitscht den Blutzucker schnell runter. Keine Bewegung drückt den Wert im Laufe des Tages immer höher.

Klar reagieren wir mit Korrekturen und Erhöhung der Basalrate auf die Trägheit, aber ich gebe zu, dass mich das Gefaulenze auch deswegen nervt, weil wir uns dann im Laufe eines solchen trägen Tages irgendwann nur noch mit dem Ausgleich der Basalrate beschäftigen. Und dann hinken wir mit unseren Basalraten-Nachbesserungen doch immer nur hinterher. Dabei wäre es viel leichter, wenn meine Tochter einfach mal eine halbe Stunde mit mir spazieren gehen würde, aber das bockt einfach nicht.
Lieber liegt mein Kind auf dem Bett und daddelt auf dem Smartphone oder guckt Folgen ihrer Lieblingsserie in der es (welch Zufall) um Ärzte im Krankenhaus geht. Alle Vorschläge, sich regelmäßig mehr zu bewegen, verhallen. Sport-AG in der Ümi? Nein Danke, sie mag keine Ballspiele. Naja, und die Spaziergänge in unseren zugegebenermaßen nicht sehr attraktiven Park öden auch an. Wenn dann an solchen faulen Tagen der Blutzucker trotz zig Korrekturen nicht fällt, und es abzusehen ist, dass sich die Anpassung bis in die Nacht ziehen wird, packt mich der Ärger. Diese Trägheit! Kann das Kind nicht einmal auf mich hören und ein bisschen mehr rausgehen??? Ich werde dann leider auch ungehalten.
Schlechte Laune und richtiges (Nicht)Erziehen
Natürlich ist das Gemecker ein Schuss in den Ofen und treibt einen zusätzlichen Keil zwischen uns. In anderen Familien geht es strenger zu, mir liegt das nicht. Ich bin bisher mit dem Prinzip „Vorbild sein“ und „Selbst Verstehen lassen, was wirklich wichtig ist“ ganz gut gefahren, aber diese Pubertätsträgheit hat soviel Eigendynamik, da bin manchmal echt ratlos. Keine Ahnung, wie andere es schaffen, ihr Kind vom Dauerchillen abzuhalten. Mir wird diese Erzieherei ab und an zu viel. Ausserdem habe ich ich auch nicht immer Lust, der Leitwolf für die Outdoor-Aktivitäten zu sein. Bin ich zum Erziehen etwa auch zu…. träge!!! Bin ich zu faul, eine strenge Mutter zu sein? Vielleicht! Da ist sie wieder, die Trägheit. Meine Trägheit! Und mit diesen Gedanken verstehe ich mein Kind dann doch besser. Man hat manchmal einfach keine Lust, das zu tun, was vernünftig ist.Geht mir dann wohl auch so!
Hallo liebe Zuckermutti! Es ist schön deinen Artikel zu lesen!!! Mir geht es leider ebenso. Mir haben eine Sofarate für das Wochenende und die Ferien. Seid jetzt 7 Monaten ist meine 13-jährige Tochter stolze Besitzerin eine Pumpe. Gruß Ira